Die häufigsten Glaubenssätze 

bei Depression und Burnout

und ihre Auflösung



Eine Nachschlagewerk für Psychotherapeuten, Coaches und Betroffene



Dr. med. Barbara Gorißen















Impressum:

Dr. med. Barbara Gorißen

Wilhelm-von-Erlanger-Straße 22a

55218 Ingelheim


www.Praxis-Dr-Gorissen.de

barbara.gorissen@proton.me


Copyright: Dr. Barbara Gorißen 2024; Alle Rechte vorbehalten

Herstellung durch Amazon Distribution GmbH

ISBN: 9798335797306

Imprint: Independently published


Autorin: Gesetzliche Berufsbezeichnung Ärztin. Berufsbezeichnung verliehen in der Bundesrepublik Deutschland. Es besteht die Facharztbezeichnung Innere Medizin, nach Weiterbildung und Prüfung verliehen von der Landesärztekammer Hessen. Die Zusatzbezeichnungen fachbezogene Psychotherapie, Palliativmedizin und Notfallmedizin wurden ebenfalls von der Landesärztekammer Hessen verliehen.

Zuständige Ärztekammer/Aufsichtsbehörde: 

Bezirksärztekammer Rheinhessen



Inhaltsverzeichnis


Vorwort 11

Einleitung: 

Wie unbewusste Überzeugungen unser Leben beeinflussen 12

1. „Ich bin nicht gut genug.“ 16

2. „Ich bin wertlos.“ 22

3. „Niemand mag mich.“ 28

4. „Alles, was ich mache, geht schief.“ 33

5. „Es wird sich nie etwas ändern.“ 38

6. „Ich bin eine Last für andere.“ 43

7. „Ich verdiene kein Glück.“ 48

8. „Ich bin ein Versager.“ 54

9. „Es ist alles meine Schuld.“ 60

10. „Ich habe keine Kontrolle über mein Leben.“ 65

11. „Verlieren ist eine Schande.“ 70

12. „Ich werde nie erfolgreich sein.“ 76

13. "Liebe muss man sich verdienen." 82

14. „Andere sind besser als ich.“ 88

15. „Ich darf keine Fehler machen.“ 93

16. „Ich bin nicht liebenswert.“ 99

17. „Ich muss pflegeleicht sein.“ 105

18. „Ich darf Bedürfnisse nicht äußern.“ 111

19. „Ich werde immer allein sein.“ 116

20. „Ich kann niemandem vertrauen.“ 121

21. „Ich muss immer stark sein.“ 126

21. „Es ist zu spät für mich, etwas zu ändern.“ 131

22. „Ich verdiene kein Glück.“ 136

23. „Ich bin nicht wichtig.“ 141

24. „Ich darf keine Schwäche zeigen.“ 146

25. „Ich bin nicht intelligent genug.“ 151

26. „Ich kann das nicht.“ 156

27. „Ich darf nicht wütend sein.“ 161

28. „Ich bin nicht attraktiv.“ 166

29. „Ich mache nichts richtig.“ 171

30. „Die Menschen sind schlecht.“ 176

31. „Das Leben ist ein Jammertal.“ 181

32. „Die Welt ist gefährlich.“ 188

33. „Ich bin ein kränklicher Mensch.“ 193

34. „Ich habe nicht was ich brauche.“ 198

35. „Ich werde immer missverstanden.“ 203

36. „Ich muss alle glücklich machen.“ 208

37. „Ich habe immer Pech.“ 213

38. „Ich werde nie dazugehören.“ 218

39. „Meine Meinung interessiert niemand.“ 223

40. „Ich muss von allen gemocht werden.“ 228

41. „Die Wünsche der anderen sind wichtiger als meine.“ 234

42. „Ich muss immer perfekt sein.“ 239

43. „Ich kann mich nicht ändern.“ 244

44. „Ich darf meine Gefühle nicht zeigen.“ 249

45. „Ich bin zu alt/ zu jung dafür.“ 254

46. „Ich bin für die Gefühle anderer Menschen verantwortlich.“ 259

47. „Ich darf keine Hilfe brauchen.“ 264

48. „Ich kann alleine nicht glücklich sein.“ 270

49. „Gefühle sind nicht kontrollierbar.“ 276

50. „Das Leben ist sinnlos.“ 282



Vorwort


Glaubenssätze sind unbewusste Überzeugungen, mächtige Konstrukte, die oft in unserer Kindheit geformt und im Laufe unseres Lebens verstärkt werden. Sie beeinflussen, wie wir die Welt sehen, wie wir uns selbst wahrnehmen und wie wir auf verschiedene Situationen reagieren. Diese tief verwurzelten Überzeugungen können sowohl unterstützend als auch einschränkend sein. Während positive Glaubenssätze uns dabei helfen können, unser volles Potenzial zu entfalten, können negative oder limitierende Glaubenssätze uns davon abhalten, unser bestes Leben zu leben.

Die Arbeit an Glaubenssätzen in der Psychotherapie ist darum ein zentraler Aspekt, der darauf abzielt, tief verwurzelte Überzeugungen zu identifizieren, zu hinterfragen und gegebenenfalls zu verändern. Die Psychotherapie schafft einen sicheren und unterstützenden Raum, in dem der Klient offen über seine Überzeugungen sprechen kann, ohne Angst vor Verurteilung oder Ablehnung zu haben.

Aber auch ohne therapeutische Unterstützung hat sich die Arbeit an Glaubenssätzen bewährt, ist allerdings etwas schwieriger, da Glaubenssätze ja unbewusste Überzeugungen sind – und man dem Bewusstsein also erst einmal auf die Schliche kommen muss. 

In diesem Buch finden Sie in überschaubarer Kurzübersicht die 50 gängigsten negativen Glaubenssätze, ihre Ursprünge und ihre Auswirkungen, so dass Sie Ihre eigenen Glaubenssätze finden und erforschen und im zweiten Schritt auch verändern können, auch wenn Sie diesen Weg ohne einen Therapeuten beschreiten möchten.

Aber auch Therapeuten und Coaches werden in dieser anschaulichen Übersicht fündig, können schnell die für ihren jeweiligen Patienten/Klienten relevanten mutmaßlichen Glaubenssätze identifizieren, um dann gemeinsam daran zu arbeiten und sie zu verändern.

Tatsächlich ist dieses Buch auch genau so entstanden: Ich habe mir für meine eigene psychotherapeutische Arbeit im Laufe der Jahre eine Übersicht über die häufigsten und wichtigsten negativen Glaubenssätze und ihre positiven Gegenstücke erstellt, um sie zusammen mit meinen überwiegend depressiven Patienten verwenden zu können. Ich wünsche mir, dass diese Übersicht möglichst vielen Menschen wertvolle Impulse liefern kann, sei es in Psychotherapie oder in Eigenarbeit.


Ingelheim, im August 2024

Dr. Barbara Gorißen



Einleitung: Wie unbewusste Überzeugungen unser Leben beeinflussen



Paul ist ein sympathischer Typ, Mitte dreißig, mit einer Vorliebe für guten Kaffee und spannende Bücher. Er hat jedoch einen Glaubenssatz, der sein Leben auf eine besondere Art und Weise beeinflusst und ihn immer wieder in tiefe Selbstzweifel und emotionale Krisen stürzt: „Ich bin nicht gut genug.“ Dieser Satz zieht sich wie ein roter Faden durch Pauls Leben und bestimmt viele seiner Entscheidungen und Gefühle.

Der Ursprung dieses Glaubenssatzes liegt in Pauls Kindheit. Pauls Vater war ein strenger Mann, der hohe Erwartungen an seinen Sohn stellte. Egal wie sehr sich Paul bemühte, seine Leistungen wurden selten gelobt. Stattdessen hörte er oft Sätze wie: „Du hättest noch besser sein können“ oder „Warum hast du nicht den ersten Platz gemacht?“ Diese kritischen Worte prägten Paul tief und hinterließen bei ihm das Gefühl, nie genug zu sein. Jedes Mal, wenn Paul etwas erreichte, setzte sein Vater die Messlatte höher, und Paul lernte, dass seine Anstrengungen nie ausreichten.

Aber die Geschichte endet nicht dort. Auch in der Schule verstärkte sich dieser Glaubenssatz. Paul war ein intelligenter Junge, aber bei Klassenarbeiten oder Präsentationen plagte ihn stets die Angst zu versagen. Seine Lehrer, die seine Unsicherheit bemerkten, gaben ihm zwar Unterstützung, aber die Samen des Zweifels waren bereits tief gesät. Jede kritische Bemerkung, jede nicht perfekte Note – alles schien ein Beweis für seinen Überzeugung zu sein, dass er eben einfach nicht gut genug ist. 

Als Erwachsener wirkt sich dieser fatale Glaubenssatz dann sogar auf Pauls Karriere und persönliche Beziehungen aus. Obwohl er in seinem Job erfolgreich ist, hat er ständig das Gefühl, mehr leisten zu müssen. Er arbeitet lange Stunden und ist dennoch nie ganz zufrieden mit seinen Ergebnissen.

Und in Beziehungen fällt es ihm schwer, Komplimente anzunehmen, weil er insgeheim glaubt, sie nicht verdient zu haben. Seine aktuelle Freundin ist davon so genervt, dass es immer wieder zum Streit deswegen kommt. Sie nennt ihn einen negativen Miesepeter, der sich und anderen das Leben schwer macht.

Eines Tages beschließt Paul, dass sich etwas ändern muss. Er beginnt, sich mit seinen Glaubenssätzen auseinanderzusetzen. Er reflektiert seine Kindheit und erkennt, dass die kritischen Worte seines Vaters weniger über ihn selbst aussagten, als über die Erwartungen und Unsicherheiten seines Vaters. Mit dieser Erkenntnis beginnt Paul, seine Selbstwahrnehmung zu hinterfragen. Er merkt, dass er viele Erfolge in seinem Leben hatte, die er bisher nie vollständig anerkannt hatte.

Paul versucht, seinen alten Glaubenssatz zu dekonstruieren und durch positivere Überzeugungen zu ersetzen. Der Weg ist nicht einfach, aber Schritt für Schritt lernt Paul, sich selbst mehr zu vertrauen und seine Leistungen anzuerkennen. Er beginnt, sich selbst mit mehr Freundlichkeit und weniger Kritik zu betrachten.

Durch diesen Prozess verändert sich Pauls Leben spürbar. Er fühlt sich freier, wagt neue Dinge und erlebt weniger Stress in seinem Alltag. Seine Beziehungen werden tiefer und authentischer, da er nun in der Lage ist, Komplimente anzunehmen und seine eigenen Stärken zu erkennen.


Auch Anna wird von einem ungünstigen Glaubenssatz blockiert. Anna ist Anfang vierzig, arbeitet als Grafikdesignerin und liebt es, kreative Projekte zu gestalten. Doch trotz ihres Talents und ihrer Leidenschaft kämpft Anna mit einem Glaubenssatz, der sie schließlich sogar in eine Depression geführt hat: „Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden.“ Dieser Glaubenssatz hat tiefe Wurzeln und beeinflusst Annas gesamtes Leben.

Die Entstehung dieses Glaubenssatzes beginnt in Annas Kindheit. Anna wuchs in einer Familie auf, in der emotionale Wärme und Zuneigung selten gezeigt wurden. Ihre Eltern waren oft mit ihren eigenen Problemen beschäftigt und hatten wenig Zeit oder Energie, sich um Annas emotionale Bedürfnisse zu kümmern. Wenn Anna Zuneigung suchte oder Anerkennung wollte, erhielt sie oft nur Gleichgültigkeit oder Kritik. Besonders prägend war die wiederholte Aussage ihrer Mutter: „Liebe muss man sich verdienen.“ Diese Worte brannten sich tief in Annas Bewusstsein ein.

In der Schule und später im Berufsleben verstärkte sich dieser Glaubenssatz. Anna war eine fleißige Schülerin und später eine engagierte Mitarbeiterin, doch die Anerkennung, nach der sie sich sehnte, blieb oft aus. Jede Ablehnung, jede Kritik – alles schien ein weiterer Beweis dafür zu sein, dass sie es nicht wert war, geliebt zu werden. Auch in ihren persönlichen Beziehungen erlebte Anna immer wieder Zurückweisung. Ihre Unsicherheit und ihr ständiges Bedürfnis nach Bestätigung führten dazu, dass sie oft an die falschen Menschen geriet, die ihre Unsicherheiten ausnutzten oder verstärkten.

Diese ständige innere Überzeugung, nicht liebenswert zu sein, führte schließlich zu einer Depression. Anna fühlte sich hoffnungslos und leer, als ob ein dunkler Schatten über ihrem Leben lag. Sie zog sich immer mehr zurück, konnte sich kaum noch auf ihre Arbeit konzentrieren und verlor das Interesse an den Dingen, die sie einst liebte. An diesem Punkt beschloss Anna, dass sie Hilfe braucht. Sie begann eine Psychotherapie und erkannte langsam, wie sehr dieser Glaubenssatz ihr Leben dominierte. Ihre Therapeutin half ihr, die Ursprünge dieses Glaubenssatzes zu verstehen und zu hinterfragen. Anna lernte, dass die emotionalen Defizite ihrer Eltern mehr über deren eigene Probleme aussagten als über ihren Wert als Mensch. 

Mit dieser neuen Perspektive begann Anna, kleine Schritte zu unternehmen, um ihre Selbstwahrnehmung zu ändern. Sie arbeitete daran, sich selbst mit Mitgefühl zu begegnen und ihre eigenen Bedürfnisse ernst zu nehmen. Es war ein langer und schwieriger Weg, doch mit der Zeit lernte Anna, neue, positivere Glaubenssätze zu entwickeln. Sie erkannte, dass sie es wert ist, geliebt zu werden, nicht weil sie etwas Besonderes leisten muss, sondern einfach weil sie sie selbst ist.

Dieser Prozess führte zu einer deutlichen Verbesserung ihres emotionalen Zustands. Anna fand langsam wieder Freude an ihrer Arbeit und begann, tiefere und gesündere Beziehungen aufzubauen. Sie verstand, dass wahre Liebe und Anerkennung nicht verdient werden müssen, sondern bedingungslos sind. 

Annas Entwicklung zeigt uns, dass auch tief verankerte Glaubenssätze, die uns in die Dunkelheit führen können, veränderbar sind. Mit Mut, Unterstützung und Selbstreflexion können wir lernen, uns selbst zu lieben und anzunehmen. So kann aus dem Glaubenssatz „Ich bin es nicht wert, geliebt zu werden“ irgendwann „Ich bin liebenswert, so wie ich bin“ werden, und das Leben kann endlich eine ganz neue Wendung nehmen.


Glaubenssätze sind also tief verwurzelte Überzeugungen, die wir im Laufe unseres Lebens entwickeln und die unser Denken, Fühlen und Handeln maßgeblich beeinflussen. Sie sind wie unsichtbare Leitplanken, die unseren Weg durch die Welt lenken. Diese Überzeugungen können bewusst oder unbewusst sein und umfassen alles, was wir für wahr halten, sei es über uns selbst, andere Menschen oder die Welt im Allgemeinen.

Die Entstehung von Glaubenssätzen beginnt meist in der frühen Kindheit, wenn wir durch unsere Eltern, Lehrer und die Gesellschaft um uns herum geprägt werden. In dieser Phase unseres Lebens sind wir besonders empfänglich für äußere Einflüsse, und die Erfahrungen, die wir machen, formen unsere grundlegenden Überzeugungen. Wenn uns beispielsweise oft gesagt wird, dass wir talentiert und klug sind, entwickeln wir den Glaubenssatz, dass wir fähig und kompetent sind. Umgekehrt können negative Botschaften zu Glaubenssätzen führen, die unser Selbstwertgefühl untergraben.

Glaubenssätze haben eine starke emotionale Komponente und sind oft mit intensiven Gefühlen verbunden. Sie bieten uns eine Art Sicherheitsnetz, indem sie uns helfen, die komplexe und oft chaotische Welt um uns herum zu verstehen und zu navigieren. Indem sie uns klare Richtlinien und Erwartungen geben, können Glaubenssätze unser Leben vereinfachen. Gleichzeitig können sie uns aber auch einschränken und uns daran hindern, neue Möglichkeiten und Perspektiven zu erkunden.

Ein Glaubenssatz kann sich beispielsweise auf die Vorstellung beziehen, dass harte Arbeit immer zu Erfolg führt. Wer diesen Glaubenssatz verinnerlicht hat, wird hart arbeiten und Herausforderungen als notwendige Schritte auf dem Weg zum Erfolg betrachten. Dieser Glaubenssatz kann motivierend und unterstützend wirken, solange die Realität diese Überzeugung bestätigt. Wenn jedoch trotz harter Arbeit der Erfolg ausbleibt, kann dies zu Frustration und Selbstzweifeln führen, weil der Glaubenssatz nicht mehr mit der erlebten Wirklichkeit übereinstimmt.


Nachfolgend finden Sie zum Nachschlagen die häufigsten negativen Glaubenssätze bei Depression und Burnout übersichtlich aufgelistet. Sie beinhalten den mutmaßlichen Ursprung, die wahrscheinlichen negativen Auswirkungen auf das Leben, und Sie bekommen Impulse für neue, bessere, konstruktive Glaubenssätze, mit denen Sie den alten Glaubenssatz nach und nach überschreiben können.


Darum auch eine Bitte: Schreiben Sie mir, wenn Ihrer Meinung nach wichtige Glaubenssätze fehlen, damit ich diese dann in der zweiten Auflage gegebenenfalls einfügen kann. Dieses Nachschlagewerk soll so vollständig und damit so hilfreich wie möglich werden.





1. „Ich bin nicht gut genug.“



Möglicher Ursprung

Der Ursprung des Glaubenssatzes "Ich bin nicht gut genug" liegt oft in frühen Kindheitserfahrungen, in denen man wiederholt das Gefühl hatte, den Erwartungen der Eltern oder anderer wichtiger Bezugspersonen nicht zu entsprechen. Kritische Bemerkungen, Vergleiche mit Geschwistern oder Mitschülern sowie das Ausbleiben von Anerkennung und Lob können diesen Glaubenssatz tief verankern. Diese negativen Erfahrungen prägen das Selbstbild und führen dazu, dass man auch im Erwachsenenalter ständig an den eigenen Fähigkeiten und dem eigenen Wert zweifelt.

  • Mögliche Auswirkungen

Der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ hat tiefgreifende Auswirkungen auf viele Lebensbereiche und beeinflusst die Art und Weise, wie Menschen sich selbst und ihre Umgebung wahrnehmen. Dieser negative Glaubenssatz kann das Selbstwertgefühl erheblich beeinträchtigen und führt oft zu einem ständigen Gefühl der Unzulänglichkeit. Betroffene haben das Gefühl, nie den eigenen oder den Erwartungen anderer gerecht zu werden, was zu einem permanenten Zustand der Selbstkritik und Selbstzweifel führt.

Im beruflichen Kontext kann der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ dazu führen, dass Menschen ihre Fähigkeiten und Leistungen unterbewerten. Sie haben Angst, Fehler zu machen, und vermeiden es, Verantwortung zu übernehmen oder sich neuen Herausforderungen zu stellen. Diese Zurückhaltung kann ihre berufliche Entwicklung hemmen und dazu führen, dass sie unter ihren Möglichkeiten bleiben. Zudem kann der ständige Druck, perfekt sein zu müssen, zu Burnout und anderen stressbedingten Erkrankungen führen.

Auf persönlicher Ebene beeinträchtigt dieser Glaubenssatz das Selbstbild und die Fähigkeit, gesunde Beziehungen zu führen. Betroffene neigen dazu, sich mit anderen zu vergleichen und fühlen sich oft minderwertig. Dies führt zu Unsicherheit und einem ständigen Bedürfnis nach Bestätigung und Anerkennung von außen. In Beziehungen kann dies dazu führen, dass sie sich abhängig von der Meinung und Anerkennung anderer machen und ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche vernachlässigen.

Emotional führt der Glaubenssatz „Ich bin nicht gut genug“ häufig zu Gefühlen von Traurigkeit, Angst und Frustration. Betroffene erleben oft eine innere Leere und Hoffnungslosigkeit, da sie glauben, niemals ausreichend zu sein. Diese negativen Emotionen können zu Depressionen und Angststörungen führen, die das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Selbstwahrnehmung und das Körperbild. Menschen, die glauben, nicht gut genug zu sein, neigen dazu, sich selbst sehr kritisch zu betrachten und ihre körperlichen und geistigen Fähigkeiten zu unterschätzen. Sie entwickeln oft ein negatives Körperbild und haben Schwierigkeiten, sich selbst so zu akzeptieren, wie sie sind. Dies kann zu Essstörungen, zwanghaftem Verhalten oder anderen gesundheitsschädlichen Gewohnheiten führen.

Sozial führt dieser Glaubenssatz dazu, dass Betroffene sich oft zurückziehen und soziale Interaktionen vermeiden. Sie haben Angst, von anderen als unzureichend oder fehlerhaft wahrgenommen zu werden, und vermeiden daher Situationen, in denen sie sich bewertet fühlen könnten. Dies kann zu Isolation und Einsamkeit führen, was die negativen Gefühle und den Glauben, nicht gut genug zu sein, weiter verstärkt.

Die Auswirkungen dieses Glaubenssatzes auf die allgemeine Lebensqualität und das Glück sind ebenfalls erheblich. Menschen, die glauben, nicht gut genug zu sein, zögern oft, neue Erfahrungen zu machen oder sich neuen Herausforderungen zu stellen. Sie haben Angst vor dem Scheitern und vermeiden daher viele Aktivitäten, die ihnen Freude und Erfüllung bringen könnten. Dies führt zu einem eingeschränkten und oft unzufriedenen Leben, in dem das Potenzial für Wachstum und Freude stark begrenzt ist.


Es ist daher wirklich wichtig, diesen negativen Glaubenssatz zu erkennen und aktiv daran zu arbeiten, ihn zu verändern. Dies erfordert Selbstreflexion, den Mut, sich mit den eigenen Ängsten und Unsicherheiten auseinanderzusetzen, und oft auch professionelle Unterstützung. Durch positive Selbstbestätigung, das Setzen realistischer Ziele und den Aufbau von Selbstvertrauen kann dieser destruktive Glaubenssatz durchbrochen und ein erfüllteres und zufriedeneres Leben geführt werden.



Mögliche korrigierende Glaubenssätze

Hier sind einige Affirmationen, die den destruktiven Glaubenssatz schrittweise ersetzen können. Sie sollten über einen gewissen Zeitraum den ganzen Tag über wiederholt und in Gedanken aufgesagt werden. Kleine Merkzettel, z.B. am Kühlschrank, am Badezimmerspiegel oder auf dem Nachttisch, können als Erinnerungsstütze helfen. Es sollten außerdem in einem Fortschritts-Journal alle Ereignisse aufgezählt werden, die die neuen Glaubenssätze stützen können.


„Ich lerne und wachse jeden Tag“

Dieser Satz erinnert daran, dass jeder Tag neue Möglichkeiten bietet, sich weiterzuentwickeln und zu lernen. Um diesen korrigierenden Glaubenssatz glaubwürdig zu machen, empfiehlt es sich, jeden Abend zu notieren, welche neuen Fähigkeiten oder Erkenntnisse im Laufe des Tages gewonnen wurden. Das lenkt den Fokus weg von den chronischen Selbstzweifeln hin zu positiven Entwicklungen, wie klein diese anfangs auch sein mögen.


„Ich entwickle mich ständig weiter“

Dieser korrigierende Glaubenssatz ergänzt den vorherigen und betont die kontinuierliche persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Der Satz unterstreicht, dass Wachstum und Fortschritt ein fortlaufender Prozess sind. Es ist hilfreich, sich fortlaufend bewusst zu machen, welche Schritte zur Weiterentwicklung bereits unternommen wurden und welche neuen Fähigkeiten oder Erkenntnisse hinzugekommen sind. Das Führen eines Fortschrittsjournals kann dabei unterstützen, positive Veränderungen und Erfolge festzuhalten. Diese Praxis hilft, den Fokus auf das ständige Wachstum zu richten und die Selbstwahrnehmung positiv zu beeinflussen.


„Ich darf Fehler machen und daraus lernen“

Dieser korrigierende Glaubenssatz fördert eine gesunde Einstellung zu Fehlern: Anstatt Fehler als Scheitern zu betrachten, ermöglicht dieser Ansatz, sie als wertvolle Lerngelegenheiten zu sehen. Schließlich sind Fehler nicht nur normal, sondern sogar wichtig: Der Mensch lernt am besten aus Fehlern, die dann korrigiert werden, wie man schon bei kleinen Kindern beobachten kann. Das abendliche Reflektieren über gemachte Fehler und die Lehren, die man daraus gezogen hat, kann daher helfen, negative Gefühle wie Scham oder Versagen in positive Lernerfahrungen umzuwandeln.


„Ich bin genug.“

Diese korrigierende Affirmation hat ebenso tiefgreifende Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl wie das negative Gegenstück, das Thema dieses Kapitels ist — diesmal aber im positivem Sinne. Dieser Satz kann helfen, den Druck und die Erwartungen, die oft von Gesellschaft und Umfeld ausgehen, zu relativieren. In einer Welt, die oft unerreichbare Standards setzt, bietet "Ich bin genug" einen kraftvollen Gegenpol, der es ermöglicht, sich selbst mit all seinen Unvollkommenheiten anzunehmen und zu schätzen.


„Ich habe Stärken, auf die ich stolz sein darf.“

In vielen Psychotherapien und Coachings gehört das Auflisten der eigenen Stärken zu einer wichtigen Übung, die den meisten Menschen anfangs erstaunlich schwer fällt. Diese Übung ist aber eine wertvolle und wichtige Grundlage für die Stärkung des Selbstwertgefühls. Der korrigierende Glaubenssatz „Ich habe Stärken, auf die ich stolz sein darf“ wird dadurch glaubwürdig und wirksam.


„Ich trage positiv zu meinem Umfeld bei.“

Sich auf die positiven Beiträge zu konzentrieren, die man in seinem sozialen Umfeld leistet, kann das Selbstwertgefühl stärken. Welche positiven Auswirkungen hat man auf Familie, Freunde oder Kollegen? Wofür wird man geschätzt? Wem zu diesen Fragen wirklich überhaupt nichts einfällt, sollte bei seinem persönlichen Umfeld einfach mal ganz mutig nachfragen — und wird wahrscheinlich positiv überrascht sein.


„Ich leiste gute Arbeit.“

Dieser korrigierende Glaubenssatz ergänzt den vorherigen im Bereich der beruflichen und privaten Aufgaben und Herausforderungen. Sich zur Abwechslung auch einfach einmal auf die Qualität der eigenen Leistungen zu konzentrieren, kann das Gefühl der Kompetenz stärken. Welche Erfolge und Leistungen wurden in der Vergangenheit bereits erzielt? Diese zu notieren und zu reflektieren unterstützt ein neues, positiveres Selbstbild.


„Ich bin wertvoll und einzigartig.“

Jeder Mensch ist einzigartig auf dieser Welt, und jeder Mensch hat auch einen einzigartigen Wert. Dieser Glaubenssatz betont daher die individuelle Einzigartigkeit und den innewohnenden Wert. Das Bewusstsein dafür kann dazu beitragen, negative Selbstwahrnehmungen zu korrigieren. Eventuell ist dieser Satz zu Beginn noch etwas „too much“, denn jeder Glaubenssatz sollte auch glaubwürdig sein und zumindest ein bißchen auch als stimmig empfunden werden.


„Ich verdiene Respekt und Anerkennung.“

Dieser Glaubenssatz betont, dass man Respekt unabhängig von äußeren Leistungen verdient. Der Spruch „Respekt muss man sich erst verdienen“ ist falsch! Man kann Respekt zwar durchaus wieder verlieren, aber man sollte ihn sich nicht erst verdienen müssen, sondern jeder Mensch verdient, dass man ihm zunächst einmal mit einem Vorschuss an Respekt und Offenheit begegnet, gerade auch wenn man ihn noch nicht kennt. Sich dies bewußt zu machen, und dann auch auf sich selbst anzuwenden, kann eine ganz neue Sichtweise eröffnen.


„Ich habe schon ganz andere Herausforderungen gemeistert.“

Sich an vergangene Erfolge und gemeisterte Herausforderungen zu erinnern, hilft, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken. Welche schwierigen Situationen wurden schon erfolgreich bewältigt?


„Ich bin ein Werk in ständiger Entwicklung, und das ist in Ordnung.“

Dieser Glaubenssatz fördert die Überzeugung, dass persönliches Wachstum ein fortlaufender Prozess ist und dass es in Ordnung ist, noch nicht perfekt zu sein. Es ist wichtig, sich darauf zu konzentrieren, dass das Lernen und Wachsen eine lebenslange Reise ist. Das Akzeptieren des eigenen Entwicklungsprozesses und das Feiern von Fortschritten, auch wenn sie klein sind, können helfen, diesen Glaubenssatz zu stärken.

„Meine Selbstakzeptanz ist wichtiger als die Meinung anderer.“

Dieser Glaubenssatz betont, dass die eigene Akzeptanz und Wertschätzung wichtiger sind als das Urteil anderer Menschen. Es ist hilfreich, sich darauf zu konzentrieren, was man selbst von sich hält, anstatt sich von der Meinung anderer abhängig zu machen. Das Praktizieren von Selbstakzeptanz und das Setzen von inneren Maßstäben können helfen, diesen Glaubenssatz zu verinnerlichen und das Selbstbewusstsein zu fördern.







2. „Ich bin wertlos.“



Möglicher Ursprung

Der ausgesprochen ungesunde Glaubenssatz „Ich bin wertlos“ hat oft tief verwurzelte Ursprünge, die weit in die Kindheit zurückreichen können. Dieser Glaubenssatz entsteht häufig durch negative Erfahrungen und Botschaften, die eine Person in ihren frühen Entwicklungsjahren erhalten hat. Wenn ein Kind wiederholt Kritik, Ablehnung oder Vernachlässigung erfährt, sei es durch Eltern, Lehrer oder Gleichaltrige, beginnt es, diese negativen Rückmeldungen zu internalisieren und als Teil seines Selbstbildes zu akzeptieren. Beispielsweise könnten Eltern, die ständig hohe Erwartungen haben und wenig Lob oder Anerkennung aussprechen, unbewusst dazu beitragen, dass das Kind das Gefühl entwickelt, niemals gut genug zu sein. Auch Mobbing oder Ausgrenzung in der Schule können dazu führen, dass ein Kind sich minderwertig und ungewollt fühlt.


  • Mögliche Auswirkungen

Der Glaubenssatz „Ich bin wertlos“ wirkt sich tiefgreifend und durchdringend auf das Leben einer Person aus. Er kann das Selbstwertgefühl und das Selbstvertrauen stark untergraben, was dazu führt, dass die betroffene Person ihre Fähigkeiten und ihren Wert konstant infrage stellt. In sozialen Situationen neigt sie dazu, sich zurückzuziehen oder unterzuordnen, aus Angst, abgelehnt oder nicht anerkannt zu werden. Dieser Glaubenssatz kann auch dazu führen, dass die Person Schwierigkeiten hat, Grenzen zu setzen oder ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche auszudrücken, da sie glaubt, dass diese weniger wichtig sind als die anderer.

Beruflich kann der Glaubenssatz „Ich bin wertlos“ dazu führen, dass die Person sich unter Wert verkauft oder Chancen nicht ergreift, weil sie überzeugt ist, dass sie nicht kompetent genug ist oder keinen Erfolg verdient. Dies kann in einem Teufelskreis münden, in dem das Fehlen von beruflichem Fortschritt und Anerkennung den negativen Glaubenssatz weiter verstärkt. Ebenso kann dieser Glaubenssatz negative Auswirkungen auf persönliche Beziehungen haben, indem er zu ungesunden Dynamiken führt, in denen die betroffene Person übermäßig abhängig von der Bestätigung und Anerkennung durch andere wird.

Emotionale Auswirkungen sind ebenfalls erheblich. Die ständige innere Überzeugung, wertlos zu sein, kann zu chronischen Gefühlen von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Einsamkeit führen. In extremen Fällen kann dieser Glaubenssatz auch zur Entwicklung von Depressionen und Angststörungen beitragen, da das Gefühl der Wertlosigkeit die emotionale Resilienz und das psychische Wohlbefinden stark beeinträchtigt.

Insgesamt hat der Glaubenssatz „Ich bin wertlos“ tiefe Wurzeln in negativen frühkindlichen Erfahrungen und wirkt sich auf vielfältige Weise negativ auf das Leben der betroffenen Person aus, indem er ihr Selbstwertgefühl, ihre sozialen Beziehungen, ihre beruflichen Chancen und ihr emotionales Wohlbefinden untergräbt.

Der Glaubenssatz „Ich bin wertlos“ ist besonders hartnäckig, weil er tief in der psychischen Struktur einer Person verankert ist und oft unbewusst wirkt. Seine Hartnäckigkeit rührt daher, dass er in der frühen Kindheit entsteht, einer Zeit, in der das Gehirn und das Selbstbild besonders formbar sind. In dieser Entwicklungsphase nehmen Kinder die Botschaften ihrer Umwelt ungefiltert auf und integrieren sie in ihr Selbstverständnis. Diese frühen Überzeugungen werden im Laufe der Zeit zu festen Bestandteilen des inneren Narrativs einer Person und sind schwer zu verändern, weil sie oft unbewusst sind und ständig durch den confirmation bias bestätigt werden.

Ein Grund, warum dieser Glaubenssatz oft nicht erkannt wird, liegt darin, dass er tief im Unterbewusstsein verwurzelt ist und sich hinter einer Vielzahl von Gedanken und Verhaltensweisen versteckt. Menschen entwickeln oft Strategien, um mit dem Schmerz und der Unsicherheit, die dieser Glaubenssatz mit sich bringt, umzugehen. Diese Strategien können dazu führen, dass der eigentliche Glaubenssatz im Verborgenen bleibt. Beispielsweise könnten Betroffene ein starkes Bedürfnis nach Perfektionismus entwickeln, um ihre vermeintliche Wertlosigkeit zu kompensieren. Sie setzen sich unerreichbar hohe Ziele und arbeiten unermüdlich daran, sie zu erreichen, in der Hoffnung, dadurch Anerkennung und Wertschätzung zu erhalten. Diese Überkompensation kann den zugrunde liegenden Glaubenssatz verdecken, indem sie oberflächlich betrachtet ein Bild von Erfolg und Leistungsfähigkeit präsentiert.

Ein weiteres Verhaltensmuster, hinter dem sich der Glaubenssatz „Ich bin wertlos“ verstecken kann, ist das Vermeiden von Herausforderungen und neuen Erfahrungen. Menschen mit diesem Glaubenssatz könnten sich aus Angst vor Misserfolg oder Ablehnung zurückziehen und dadurch vermeiden, dass ihre vermeintliche Wertlosigkeit offenbart wird. Diese Vermeidungstaktik verhindert nicht nur das Erkennen des Glaubenssatzes, sondern verstärkt ihn auch, weil sie die Gelegenheit zur positiven Bestätigung und zum Wachstum nimmt.

Gedankenmuster, die den Glaubenssatz tarnen, beinhalten häufig negative Selbstgespräche und eine pessimistische Weltsicht. Betroffene neigen dazu, sich selbst zu kritisieren und ihre Erfolge zu minimieren, während sie ihre Misserfolge übermäßig betonen. Diese negativen Selbstgespräche verstärken den Glaubenssatz weiter und machen es schwer, ihn zu identifizieren, da die betroffene Person diese Gedanken als objektive Wahrheit wahrnimmt.

Auch das Bedürfnis nach äußerer Bestätigung kann den Glaubenssatz verschleiern. Menschen, die glauben, wertlos zu sein, könnten stark von der Meinung anderer abhängig sein und ständig nach Bestätigung und Anerkennung suchen. Dies kann zu einem Teufelskreis führen, in dem kurzfristige Bestätigungen den Glaubenssatz kurzzeitig mildern, aber langfristig nicht verändern, da die zugrunde liegende Selbstwahrnehmung unverändert bleibt.


Mögliche korrigierende Glaubenssätze

Hier sind einige Affirmationen, die den destruktiven Glaubenssatz schrittweise ersetzen können. Sie sollten über einen gewissen Zeitraum den ganzen Tag über wiederholt und in Gedanken aufgesagt werden. Kleine Merkzettel, z.B. am Kühlschrank, am Badezimmerspiegel oder auf dem Nachttisch, können als Erinnerungsstütze helfen. Es sollten außerdem in einem Fortschritts-Journal alle Ereignisse aufgezählt werden, die die neuen Glaubenssätze stützen können.


„Ich bin wertvoll, so wie ich bin.“ 

Diese korrigierende Affirmation betont den inhärenten Wert einer Person unabhängig von ihren Leistungen oder äußeren Umständen. Die ständige Wiederholung dieses Glaubenssatzes über einen längeren Zeitraum hinweg kann dazu beitragen, das innere Gefühl von Selbstakzeptanz und Selbstliebe zu stärken und das Bedürfnis nach äußerer Bestätigung zu reduzieren.


„Meine Meinung und Gefühle sind wichtig“ 

Dieser Satz unterstützt die Anerkennung der eigenen Bedürfnisse und Gefühle als berechtigt und wertvoll. Er ermutigt, sich selbst ernst zu nehmen und die eigenen Bedürfnisse genauso wichtig zu nehmen wie die Bedürfnisse anderer. Dies kann helfen, das Selbstvertrauen zu stärken und gesündere Beziehungen zu anderen aufzubauen, in denen die eigenen Grenzen und Wünsche respektiert werden.


„Ich habe Stärken und Fähigkeiten, die wertvoll sind“ 

Indem diese Affirmation den Fokus auf die positiven Eigenschaften und Talente legt, fördert er ein Gefühl der Kompetenz und Selbstwirksamkeit. Dieser Glaubenssatz kann dazu beitragen, die eigenen Fähigkeiten und Erfolge anzuerkennen und sich weniger auf die vermeintlichen Schwächen zu konzentrieren. Das bewusste Erkennen und Benennen von persönlichen Stärken kann das Selbstbewusstsein erheblich steigern und das Gefühl der Wertlosigkeit mindern.


„Ich bin es wert, geliebt und respektiert zu werden“ 

Dies ist ein weiterer korrigierender Glaubenssatz, der helfen kann, das innere Selbstbild zu verändern. Er betont das Recht auf Liebe und Respekt und kann dazu führen, dass die betroffene Person sich in ihren Beziehungen wohler und sicherer fühlt. Dieser Glaubenssatz fördert die Bereitschaft, sich selbst mit Mitgefühl zu behandeln und gesunde, unterstützende Beziehungen zu suchen.


„Ich darf Fehler machen und daraus lernen“ 

Dieser Satz nimmt den Druck von Perfektionismus und fördert eine gesunde Einstellung zum Lernen und Wachsen. Er erkennt an, dass Fehler ein natürlicher und wertvoller Teil des Lebens sind, und ermutigt dazu, aus ihnen zu lernen, anstatt sich selbst dafür zu verurteilen. Dies kann das Selbstwertgefühl stärken und eine positive, wachstumsorientierte Einstellung fördern.


„Ich habe einen Wert, einfach weil ich existiere.“

Dieser Glaubenssatz betont, dass jeder Mensch einen grundlegenden, unantastbaren Wert hat, der allein durch seine Existenz begründet ist. Es ist hilfreich, sich daran zu erinnern, dass der eigene Wert nicht an Leistungen oder äußere Anerkennung geknüpft ist. Das Akzeptieren des eigenen Daseins als wertvoll kann helfen, diesen Glaubenssatz zu verinnerlichen und das Selbstwertgefühl zu stärken.


„Ich bringe einzigartige Qualitäten und Perspektiven in die Welt ein.“

Jeder Mensch hat einzigartige Qualitäten, die nur er oder sie in die Welt einbringen kann. Dieser Glaubenssatz betont, dass diese Einzigartigkeit einen wertvollen Beitrag zu Gemeinschaften, Beziehungen und dem eigenen Umfeld darstellt. Es ist wichtig, sich auf die individuellen Stärken und Perspektiven zu konzentrieren, die man in Situationen und


„Dass es mich gibt beeinflusst und bereichert das Leben anderer.“

Dieser Glaubenssatz betont, dass die eigene Existenz und das Handeln einen positiven Einfluss auf das Leben anderer Menschen haben. Es ist hilfreich, über Momente nachzudenken, in denen man anderen geholfen oder ihre Leben bereichert hat. Das Bewusstsein für die positive Wirkung, die man auf andere hat, kann helfen, diesen Glaubenssatz zu verinnerlichen und das Selbstwertgefühl zu fördern.


„Ich kann positive Veränderungen bewirken und meinen Wert erkennen.“

Dieser Glaubenssatz fördert die Überzeugung, dass man die Fähigkeit hat, positive Veränderungen im eigenen Leben vorzunehmen und dadurch den eigenen Wert zu erkennen und zu schätzen. Es ist hilfreich, kleine, erreichbare Ziele zu setzen und an ihrer Erfüllung zu arbeiten, um den eigenen Wert zu erleben und zu erkennen. Das kontinuierliche Arbeiten an der eigenen Entwicklung und das Feiern von Erfolgen können helfen, diesen Glaubenssatz zu verinnerlichen.


„Meine Geschichte und Erfahrungen machen mich einzigartig und wertvoll.“

Die eigenen Erfahrungen, egal ob positiv oder negativ, tragen zur Einzigartigkeit und zum Wert eines Menschen bei. Dieser Glaubenssatz betont, dass jede Erfahrung zur persönlichen Entwicklung und zum eigenen Wert beiträgt. Es ist wichtig, die eigenen Erfahrungen zu reflektieren und anzuerkennen, wie sie zur eigenen Stärke und Weisheit beigetragen haben.


„Ich bin eine wichtige und unverzichtbare Person in meinem Umfeld.“

Dieser Glaubenssatz betont, dass jeder Mensch eine einzigartige und unverzichtbare Rolle in seinem Umfeld spielt. Es ist hilfreich, sich daran zu erinnern, wie man für Familie, Freunde, Kollegen oder die Gemeinschaft von Bedeutung ist. Das Bewusstsein für die eigene Rolle und den positiven Einfluss auf das Umfeld kann helfen, diesen Glaubenssatz zu verinnerlichen und das Selbstwertgefühl zu stärken.


„Ich kann die Welt ein bisschen besser machen.“

Jeder Mensch hat die Fähigkeit, durch seine Handlungen und Entscheidungen Gutes in der Welt zu bewirken. Dieser Glaubenssatz fördert die Überzeugung, dass man durch kleine oder große Gesten positive Veränderungen bewirken kann. Es ist hilfreich, sich auf die Möglichkeiten zu konzentrieren, wie man im Alltag Gutes tun kann, sei es durch Freundlichkeit, Unterstützung oder gemeinnützige Arbeit.





3. „Niemand mag mich.“



Möglicher Ursprung

Der Glaubenssatz "Niemand mag mich" kann seinen Ursprung in frühen sozialen Erfahrungen haben, bei denen das Kind Ablehnung, Ausgrenzung oder Mobbing erlebt hat. Wenn das Kind wiederholt das Gefühl hat, nicht dazuzugehören oder nicht akzeptiert zu werden, kann sich dieser Glaubenssatz tief verankern. Auch das Fehlen positiver sozialer Interaktionen oder emotionaler Unterstützung von Eltern und Bezugspersonen trägt dazu bei, dass das Kind ein negatives Selbstbild entwickelt und glaubt, nicht liebenswert zu sein.


  • Mögliche Auswirkungen

Der Glaubenssatz "Niemand mag mich" kann tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben und die Psyche eines Menschen haben. Dieser negative Grundsatz führt oft dazu, dass Betroffene sich sozial isolieren und in sozialen Situationen stark verunsichert sind. Sie interpretieren neutrale oder sogar positive Interaktionen häufig als negativ und suchen nach Bestätigung für ihre Überzeugung. Dies kann zu einer Art sich selbst erfüllender Prophezeiung werden, bei der sie durch ihr Verhalten schließlich tatsächlich Ablehnung hervorrufen oder zumindest als solche wahrnehmen.

Die ständige Angst vor Zurückweisung kann zudem das Selbstwertgefühl massiv beeinträchtigen. Menschen, die glauben, dass sie niemand mag, neigen dazu, sich selbst zu entwerten und ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche hintanzustellen. Sie passen sich übermäßig an und „maskieren“ ihre wahren Gefühle und Gedanken, um Konflikte zu vermeiden und Akzeptanz zu gewinnen. Dies führt zu einem inneren Konflikt und einem Gefühl der inneren Leere, da sie das Gefühl haben, nie authentisch sie selbst sein zu können.

Darüber hinaus können diese negativen Glaubenssätze zu einer chronischen inneren Anspannung und Stress führen, was sich auch körperlich bemerkbar machen kann, etwa durch Schlafstörungen, Kopfschmerzen oder andere stressbedingte Beschwerden. Langfristig kann dieser Glaubenssatz auch Depressionen oder Angststörungen begünstigen, da das Gefühl der Isolation und der Wertlosigkeit immer tiefer verwurzelt wird.

Die unbewusste Überzeugung „Niemand mag mich“ kann auch die berufliche und persönliche Entwicklung eines Menschen erheblich beeinträchtigen. Im beruflichen Umfeld können Betroffene aufgrund ihres geringen Selbstwertgefühls zögern, ihre Meinungen und Ideen zu äußern, was ihre Karrierechancen einschränken kann. Sie vermeiden es, Verantwortung zu übernehmen oder Führungspositionen anzustreben, aus Angst, abgelehnt oder kritisiert zu werden. Dadurch bleiben sie oft unter ihren Möglichkeiten und fühlen sich zusätzlich bestätigt in ihrer negativen Selbstwahrnehmung.

Auf persönlicher Ebene kann der Glaubenssatz zu Schwierigkeiten in der Beziehungsbildung führen. Betroffene haben oft Schwierigkeiten, Vertrauen zu anderen aufzubauen und gehen Beziehungen mit der Erwartung ein, dass sie früher oder später enttäuscht oder verlassen werden. Dies führt zu einem Teufelskreis, in dem sie durch ihr Verhalten tatsächlich Distanz schaffen und letztlich ihre eigenen Befürchtungen bestätigen. Ihre Beziehungen bleiben daher oft oberflächlich und instabil, was wiederum das Gefühl der Einsamkeit und Isolation verstärkt.

Ein weiterer Aspekt ist die Selbstwahrnehmung und das Körperbild. Menschen mit dem Glaubenssatz „Niemand mag mich“ neigen dazu, sehr kritisch mit sich selbst zu sein, was zu einem gestörten Verhältnis zum eigenen Körper und zu ihrem Selbstbild führen kann. Sie können ein verzerrtes Bild von sich selbst entwickeln, in dem sie sich hässlich, unzulänglich oder wertlos fühlen. Dies kann zu Essstörungen, zwanghaftem Verhalten oder anderen gesundheitsschädlichen Gewohnheiten führen.

Emotionale Auswirkungen sind ebenfalls gravierend. Betroffene erleben häufig intensive Gefühle von Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Die Überzeugung, dass sie von niemandem gemocht werden, kann eine tiefe emotionale Wunde hinterlassen, die schwer zu heilen ist. Diese Menschen entwickeln oft eine pessimistische Sicht auf das Leben und ihre Zukunft, was ihre Fähigkeit, Freude und Zufriedenheit zu empfinden, stark einschränkt.

Schließlich hat der Glaubenssatz auch Auswirkungen auf die allgemeine Lebensqualität und das Glück. Die ständige Angst vor Ablehnung und die Überzeugung, nicht gemocht zu werden, verhindern oft, dass Menschen sich neuen Erfahrungen und Möglichkeiten öffnen. Sie ziehen sich zurück und vermeiden Aktivitäten, die ihnen Freude bereiten könnten, aus Angst, nicht akzeptiert zu werden. Dies führt zu einem monotonen und eingeschränkten Leben, in dem das Potenzial für Wachstum, Freude und Erfüllung stark limitiert ist.

Es ist daher essenziell, diese negativen Glaubenssätze zu erkennen und aktiv daran zu arbeiten, sie zu transformieren. Dies erfordert Mut, Selbstreflexion und oft auch professionelle Unterstützung, um die tief verwurzelten Überzeugungen zu hinterfragen und durch positivere, lebensbejahendere Sichtweisen zu ersetzen. Nur so kann ein erfüllteres, glücklicheres und authentischeres Leben geführt werden.


Mögliche korrigierende Glaubenssätze

Hier sind einige Affirmationen, die den destruktiven Glaubenssatz schrittweise ersetzen können. Sie sollten über einen gewissen Zeitraum den ganzen Tag über wiederholt und in Gedanken aufgesagt werden. Kleine Merkzettel, z.B. am Kühlschrank, am Badezimmerspiegel oder auf dem Nachttisch, können als Erinnerungsstütze helfen. Es sollten außerdem in einem Fortschritts-Journal alle Ereignisse aufgezählt werden, die die neuen Glaubenssätze stützen können.


„Einige Menschen schätzen und mögen mich.“

Fangen Sie mit kleinen Veränderungen an. Ein Glaubenssatz muss vor allem glaubwürdig sein. Sätze wie „Jeder mag mich“ wären eine Übertreibung, die das Unbewußte nicht abkaufen würde. „Einige Menschen schätzen und mögen mich“ ist dagegen belegbar. Welche Menschen sind dies? Sich dies klarzumachen und am besten auch niederzuschreiben, ist hilfreich, denn es widerlegt den alten, ungesunden Glaubenssatz  ganz klar und schwarz auf weiß.


„Ich habe positive Eigenschaften.“

Ein wichtiger Schritt zur Veränderung negativer Glaubenssätze ist, sich auf die eigenen Stärken und positiven Eigenschaften zu konzentrieren. Der Satz „Ich habe positive Eigenschaften“ ist glaubwürdig und realistisch, da jeder Mensch einzigartige Stärken und Qualitäten besitzt. Um diesen Glaubenssatz zu verankern, ist es hilfreich, sich diese Eigenschaften bewusst zu machen und aufzuschreiben. Vielleicht „einfühlsam, hilfsbereit, kreativ und zuverlässig“? Diese positiven Aspekte anzuerkennen und sich regelmäßig daran zu erinnern, kann das Selbstbild nach und nach verbessern und helfen, sich selbst mehr zu schätzen.


„Ich habe Freunde, die mich unterstützen“

Dieser Satz hilft dabei, das Gefühl der Isolation zu verringern und positive soziale Bindungen zu betonen. Er ist glaubwürdig und leicht nachzuvollziehen, da die meisten Menschen mindestens einige unterstützende Beziehungen in ihrem Leben haben. Für Betroffene ist es hilfreich, sich bewusst zu machen, welche Freunde in schwierigen Zeiten zur Seite stehen und ihnen beistehen. Gut wäre es, konkrete Beispiele aufzuschreiben, wer diese unterstützenden Freunde sind und wie sie in der Vergangenheit geholfen haben. Dies kann die Wahrnehmung verstärken, dass Unterstützung vorhanden ist, und das Vertrauen in soziale Beziehungen stärken. Diese Übung kann sowohl das Selbstwertgefühl als auch die Bindung zu unterstützenden Personen fördern.


„Ich bin es wert, gemocht zu werden.“

Der Glaubenssatz „Ich bin es wert, gemocht zu werden“ ist ein kraftvoller Schritt in Richtung eines gesunden Selbstwertgefühls. Dieser Satz betont die inhärente Würde und Liebenswürdigkeit jeder Person. Für Betroffene ist es wichtig, zu erkennen, dass sie unabhängig von ihren Leistungen oder Fehlern liebenswert sind. Am besten wäre es, Momente zu reflektieren und aufzuschreiben, in denen sie Zuneigung oder Wertschätzung erfahren haben — zum Beispiel durch kleine Gesten, nette Worte oder unterstützende Handlungen. Die Übung hilft dabei, das Bewusstsein für die eigene Wertigkeit zu schärfen und stärkt das Gefühl, dass man Zuneigung und Wertschätzung verdient, einfach weil man ist, wie man ist — noch deutlicher ausgedrückt, einfach weil man ein menschliches Wesen und am Leben ist.


„Manche Menschen genießen meine Gesellschaft.“

Der Glaubenssatz „Manche Menschen genießen meine Gesellschaft“ hilft dabei, das Bewusstsein für die eigenen sozialen Qualitäten und die positiven Auswirkungen auf andere zu stärken. Dieser Satz ist realistisch und nachvollziehbar, da fast jeder Mensch soziale Interaktionen hat, bei denen seine Gesellschaft geschätzt wird. Es ist nützlich, konkrete Situationen zu reflektieren, in denen es positive Rückmeldungen gab oder in denen die Anwesenheit offensichtlich geschätzt wurde. Das Aufschreiben solcher Momente und der Reaktionen der Menschen, die die Gesellschaft genossen haben, kann das Vertrauen in die eigenen sozialen Fähigkeiten stärken. Diese Reflexion unterstützt dabei, negative Überzeugungen über die eigene Unbeliebtheit zu hinterfragen und zu verändern.


„Manche Menschen brauchen Zeit, um mich kennenzulernen und zu schätzen.“

Dieser Glaubenssatz betont, dass manche Menschen Zeit brauchen, um jemanden richtig kennenzulernen und zu schätzen. Es ist wichtig, Geduld zu haben und den Prozess des Kennenlernens nicht zu überstürzen. Das Vertrauen in den Wert von Geduld und in die Möglichkeit, im Laufe der Zeit tiefe Verbindungen zu knüpfen, kann helfen, diesen Glaubenssatz zu verinnerlichen.






4. „Alles, was ich mache, geht schief.“



Möglicher Ursprung

Der Glaubenssatz "Alles, was ich mache, geht schief" entsteht oft aus wiederholten Erfahrungen von Misserfolgen und negativen Rückmeldungen in der Kindheit. Wenn ein Kind häufig für Fehler kritisiert wird oder wenn seine Bemühungen nicht anerkannt oder belohnt werden, kann es zu der Überzeugung gelangen, dass es unfähig ist. Besonders prägend sind Situationen, in denen Versuche, etwas richtig zu machen, wiederholt scheitern und das Kind dabei keine Unterstützung oder Ermutigung erhält. Diese Erlebnisse führen zu einem tiefen Gefühl von Versagen und der Überzeugung, dass eigene Anstrengungen grundsätzlich zum Scheitern verurteilt sind.


  • Mögliche Auswirkungen

Der Glaubenssatz „Alles, was ich mache, geht schief“ kann das Leben eines Menschen auf vielfältige und tiefgreifende Weise beeinflussen. Dieser negative Grundsatz prägt die Selbstwahrnehmung und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten stark. Betroffene gehen oft mit der Erwartung in Aufgaben und Projekte, dass diese ohnehin scheitern werden. Diese Erwartungshaltung wirkt sich nicht nur auf ihre Motivation und ihr Engagement aus, sondern kann auch tatsächlich zu Misserfolgen führen, da sie ihre Bemühungen häufig unbewusst sabotieren.

In beruflichen Kontexten kann dieser Glaubenssatz schwerwiegende Folgen haben. Menschen, die überzeugt sind, dass alles, was sie tun, scheitert, meiden oft herausfordernde Projekte oder verantwortungsvolle Positionen. Sie haben Angst, Fehler zu machen, und bleiben daher lieber in einer sicheren, aber unbefriedigenden Rolle. Diese Selbstbeschränkung führt dazu, dass sie beruflich stagnieren und sich selbst die Möglichkeit auf Wachstum und Weiterentwicklung verwehren. Darüber hinaus kann diese Haltung zu einer erhöhten Stressanfälligkeit führen, da die ständige Erwartung des Scheiterns eine belastende mentale Last darstellt.

Auf persönlicher Ebene beeinträchtigt der Glaubenssatz „Alles, was ich mache, geht schief“ die Fähigkeit, neue Erfahrungen und Herausforderungen anzunehmen. Betroffene neigen dazu, ihre Komfortzone nicht zu verlassen, aus Angst vor dem unvermeidlichen Misserfolg. Dies kann dazu führen, dass sie viele Chancen im Leben verpassen und sich in einem stagnierenden Zustand wiederfinden, in dem sie sich frustriert und unzufrieden fühlen. Sie erleben eine Art Selbstabwertung, die ihr Selbstwertgefühl und ihre Lebensfreude stark beeinträchtigt.

Soziale Beziehungen sind ebenfalls stark betroffen. Der ständige Glaube an eigenes Versagen kann dazu führen, dass Betroffene sich zurückziehen und soziale Interaktionen vermeiden. Sie haben Angst, vor anderen zu versagen und dadurch deren Bestätigung und Anerkennung zu verlieren. Diese Isolation verstärkt das Gefühl der Einsamkeit und des Unverständnisses, was wiederum den Glauben an das eigene Scheitern weiter festigt. 

Emotional führt der Glaubenssatz „Alles, was ich mache, geht schief“ zu einem ständigen Gefühl von Angst, Frustration und Hoffnungslosigkeit. Betroffene sind häufig von einer tiefen Resignation und einem Mangel an Lebensfreude geprägt. Sie fühlen sich gefangen in einem Kreislauf des Scheiterns, aus dem sie keinen Ausweg sehen. Dies kann zu Depressionen und anderen psychischen Belastungen führen, die die Lebensqualität erheblich mindern.

Ein weiterer Aspekt ist die Art und Weise, wie Betroffene mit Rückschlägen und Herausforderungen umgehen. Menschen, die glauben, dass alles, was sie tun, scheitert, haben oft Schwierigkeiten, aus Fehlern zu lernen und konstruktiv mit Kritik umzugehen. Sie sehen Misserfolge nicht als Lernmöglichkeiten, sondern als Bestätigung ihrer negativen Selbstwahrnehmung. Dies hindert sie daran, sich weiterzuentwickeln und aus ihren Erfahrungen zu wachsen.

Die Auswirkungen dieses Glaubenssatzes auf die allgemeine Lebensqualität sind erheblich. Betroffene erleben häufig ein Gefühl der Lähmung und Perspektivlosigkeit, da sie keinen Sinn darin sehen, sich anzustrengen oder Neues auszuprobieren. Diese Einstellung kann dazu führen, dass sie sich mit einem unzufriedenen und unerfüllten Leben abfinden, in dem ihre Potenziale ungenutzt bleiben.

Um diesen destruktiven Glaubenssatz zu überwinden, ist es wichtig, sich aktiv mit ihm auseinanderzusetzen und schrittweise Veränderungen vorzunehmen. Dies kann durch Selbstreflexion, positive Selbstbestätigung und die bewusste Suche nach Erfolgserlebnissen geschehen. Unterstützung durch Freunde, Familie oder professionelle Hilfe kann ebenfalls dabei helfen, neue Perspektiven zu entwickeln und ein positiveres Selbstbild aufzubauen. Indem man lernt, Misserfolge als Teil des Lernprozesses zu akzeptieren und sich selbst mit mehr Mitgefühl zu begegnen, kann der Kreislauf des Scheiterns durchbrochen werden.


Mögliche korrigierende Glaubenssätze

Hier sind einige Affirmationen, die den destruktiven Glaubenssatz schrittweise ersetzen können. Sie sollten über einen gewissen Zeitraum den ganzen Tag über wiederholt und in Gedanken aufgesagt werden. Kleine Merkzettel, z.B. am Kühlschrank, am Badezimmerspiegel oder auf dem Nachttisch, können als Erinnerungsstütze helfen. Es sollten außerdem in einem Fortschritts-Journal alle Ereignisse aufgezählt werden, die die neuen Glaubenssätze stützen können.


„Ich habe auch schon etliche Erfolge erzielt.“

Dieser Glaubenssatz hilft, sich an vergangene Erfolge zu erinnern und das Selbstvertrauen zu stärken. Es ist wichtig, sich regelmäßig bewusst zu machen (am besten schriftlich!), welche Projekte und Aufgaben erfolgreich abgeschlossen wurden. Sich nicht nur an Niederlagen, sondern auch an Erfolge zu erinnern, ist eine Fähigkeit, die trainiert werden kann und sollte, wie Muskeln in einem Fitness-Studio.


„Ich verbessere mich ständig.“

Kontinuierliche Verbesserung ist ein natürlicher Teil des Lebens. Dieser Glaubenssatz fördert die Einstellung, dass Fortschritt und Entwicklung durch beständige Anstrengung im Laufe der Zeit fast schon automatisch erreicht werden. Ein Kind, das gerade erst laufen lernt, ist auch noch nicht in der Lage, zu rennen oder zu sprinten — aber es verbessert sich ständig, und schneller als es den Eltern oft lieb ist, rennt es herum wie ein Flummi.


„Ich habe was es braucht, um erfolgreich zu sein.“

Dieser Glaubenssatz unterstreicht das eigene Potenzial und die Fähigkeit, Erfolg zu erreichen. Es ist hilfreich, sich an die eigenen Stärken und Talente zu erinnern und sie auch aufzuschreiben: Es kann gar nicht genug betont werden, was es für einen Unterschied macht, ob Übungen nur im Geiste durchexerziert werden, oder ob man sie schwarz auf weiß niederschreibt!


„Ich bin stolz auf meine Bemühungen.“

Unabhängig vom Ergebnis ist es wichtig, die eigenen Anstrengungen anzuerkennen. Dieser Glaubenssatz fördert eine positive Einstellung zu den eigenen Bemühungen und Leistungen, und er fördert die Hinwendung weg von ergebnisorientiertem hin zum gesünderen prozessorientierten Denken.


„Ich kann Herausforderungen überwinden“

Dieser Glaubenssatz betont die Fähigkeit, Schwierigkeiten zu überwinden und gestärkt daraus hervorzugehen. Es ist hilfreich, sich regelmäßig (am besten schriftlich) an vergangene Herausforderungen zu erinnern, die gemeistert wurden.


„Ich verdiene Erfolg und Glück.“

Dieser Glaubenssatz fördert das Gefühl, dass man Erfolg und positive Ergebnisse verdient. Es hilft, das Selbstwertgefühl zu stärken und nach und nach eine positivere Einstellung zu entwickeln.


„Ich kann aus meinen Erfahrungen lernen und wachsen.“

Jede Erfahrung, ob positiv oder negativ, bietet wertvolle Lektionen. Dieser Glaubenssatz betont, dass aus allen Erlebnissen gelernt und persönliches Wachstum gefördert werden kann. Selbst aus Herausforderungen und Rückschlägen können wichtige Einsichten gewonnen werden, die zu zukünftigen Erfolgen beitragen. Indem man regelmäßig über die eigenen Erfahrungen reflektiert und die gewonnenen Erkenntnisse aktiv in zukünftige Entscheidungen einbezieht, wird das kontinuierliche Lernen und Wachsen gefördert.


„Ich bin in der Lage, aus Rückschlägen gestärkt hervorzugehen.“

Rückschläge bieten die Möglichkeit, stärker und widerstandsfähiger zu werden. Dieser Glaubenssatz betont, dass man die Fähigkeit hat, aus schwierigen Situationen zu lernen und gestärkt hervorzugehen. Es ist hilfreich, sich auf die eigene Resilienz und die Fähigkeit zu konzentrieren, sich von Rückschlägen zu erholen. Das Entwickeln einer positiven Einstellung gegenüber Herausforderungen kann helfen, diesen Glaubenssatz zu verinnerlichen und das Vertrauen in die eigene Widerstandsfähigkeit zu fördern.


„Nicht alles muss perfekt sein, um wertvoll zu sein.“

Dieser Glaubenssatz betont, dass nicht alles perfekt laufen muss, um wertvoll und bedeutsam zu sein. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass selbst unvollkommene Ergebnisse oft positive Aspekte und Nutzen haben. Das Akzeptieren von Unvollkommenheiten und das Fokussieren auf das Positive in jeder Situation kann helfen, diesen Glaubenssatz zu stärken und den Druck zu mindern, dass alles perfekt sein muss.