Praxisschwerpunkt: Erwachsene mit ADHS, Asperger Autisten, Hochsensible, Introvertierte
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Die sogenannte Neurodiversität ist ein Spektrum, das
keinen Krankheitswert haben muss, aber von den Betroffenen und insbesondere ihrer Umgebung oft so empfunden wird. Die Betroffenen „ticken“ anders, was daran liegt dass sie anders „verkabelt“ sind
als sogenannte neurotypische (also „normale“) Menschen. Das kann ein Segen oder ein Fluch sein, ein Schwäche oder eine Stärke - je nach Ausprägung, Umfeld, Situation oder
Perspektive.
Meist sind die Betroffenen mit dem Gefühl aufgewachsen, dass
etwas mit ihnen „nicht stimmt“, denn dies hat man ihnen von Kindheit an so vermittelt.
Laute Geräusche setzen unter Stress? "Hier ist es gar nicht
laut, was Du immer hast!“
Eine Umgebung oder eine Situation wird als unerträglich
empfunden und muss verlassen werden (Reizüberflutung)?: „Du stellst Dich mal wieder an, wegen nichts!!“
Der Betroffene will Zeit für sich allein um aufzutanken? „Du
bist ja mal wieder ein menschenscheuer Stoffel!“ Es fällt schwer, Freunde zu finden? „Kein
Wunder, wenn Du immer so komisch drauf bist!“ Man macht bestimmte Bewegungen oder Geräusche, um sich zu
beruhigen (sogenanntes „Stimming“)?: „Hörst Du mal bitte damit auf, das nervt!“ Bestimmte Routinen oder
immer gleich ablaufende Dinge bringen Entspannung?: „Du weißt schon, dass Du ein Langweiler bist, oder?“ Das liebste Hobby („special interest“) kann man mit niemandem teilen?: „Du bist ein Nerd, das interessiert doch alles
keinen!“ Plötzlich hat man wieder etwas falsch gemacht und weiß gar nicht, warum?: „Was zur Hölle stimmt
mit Dir nicht!?“ Man ist einfach nur man selbst: „Du weißt schon, dass Du nicht normal bist?!“
Introvertiertheit wird zwar nicht zum neurodiversen Spektrum gezählt, aber es gibt deutliche Überschneidungen in der Art wie den Betroffenen von klein auf das Gefühl vermittelt wird, „falsch
drauf“ zu sein und „sich anzustellen“, was verheerende Folgen für das Selbstvertrauen und das Selbstwertgefühl hat. Darum behandle ich Introvertierte auch ähnlich wie Neurodiverse: im Mittelpunkt
stehen der Aufbau von Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen und die Erkenntnis, dass man keinesfalls „falsch drauf“, sondern einfach nur „anders“ ist, und dass man dies auch zur Stärke ausbauen
kann, wenn man selbstbewußt dazu zu stehen lernt. Viele prominente Beispiele für Menschen auf dem Autismus-Spektrum (z.B. der Schauspieler Anthony Hopkins) oder prominente Introvertierte (z.B.
der Schauspieler Keanu Reeves) zeigen dies.
Ich führe in meiner Praxis keine Diagnostik durch, behandle jedoch zusätzliche (und leider sehr häufige)
Begleiterkrankungen wie Depressionen und Ängste. Mein Buch zur ADHS-Diagnostik habe ich geschrieben, damit man überhaupt vorab schon einmal abschätzen kann, ob ADHS überhaupt vorliegen KÖNNTE,
denn nur dann ist die aufwändige Suche nach einer Diagnostik überhaupt sinnvoll.
Besonderheit bei Autismus-Diagnostik: im Gegensatz zu einer ADHS-Diagnose, die problemlos von darauf spezialisierten
ärztlichen oder psychologischen Psychotherapeuten durchgeführt werden kann, soll die Diagnostik für eine Autismusspektrumstörung gemäß Leitlinie von einem spezialisierten klinischen Zentrum
durchgeführt werden, was leider zu einem Diagnosestau mit z.T. exorbitanten Wartezeiten von zum Teil 1-2 Jahren (!) geführt hat. Dass in der Leitlinie zudem explizit nur Neurologen oder
Psychiater für eine Autismusdiagnostik gefordert werden, viele Neurologen und Psychiater aber weder Zeit noch noch Interesse für das Thema haben, verbessert die Situation nicht.